Gartenstile - was passt zu mir?

Am besten beginnt man erst einmal damit, sich Gedanken über den persönlichen Gartenstil zu machen. Denn dieser entscheidet, wie der Garten und die Beete darin aussehen sollen. Und er entscheidet auch über die Pflanzen, die den persönlichen Stil unterstützen. Hier sind die wichtigsten Stilrichtungen (orientiert an den Vorschlägen der Royal Horticultural Society) und einige dazu passende Pflanzen als kleine Hilfe.


Der Stadtgarten

Stadtgärten müssen vielem gerecht werden: sie müssen Raum bieten zum Pflanzen, für Entspannung, Spiel und Unterhaltung.  Um den maximalen Effekt zu erzielen, wird oft auf ein minimalistisches Design und die Wiederholung von Mustern zurückgegriffen. Schlüsselpflanzen im Stadtgarten sind z.B.:

  • Farne (Dryopteris wallichiana mit Tuffs von bis zu 1m langen Blättern; Asplenium nidus mit hellgrünen Blättern und Polystichum setiferum 'Divisilobum Iveryanum' , der besonders robust und winter-grün ist),  die gerne mit breitblättrigen Brunnera, herzblättrigen Epimedium und Helleborus kombiniert werden;
  •  Heuchera als Bodendecker (‘Purple Petticoats'; ‘Sashay' oder ‘Magic Wand' ), die mit ihrer dunkelgrünen oder purpurnen Farbe einen schönen Kontrast zu vielen Hostaarten bieten können;
  • Chinesischer Ahorn (Acer palmatum) als Baumkomponente, die auch in kleine Gärten passt und sehr gut mit Zwiebelpflanzen kombiniert werden können, die im Frühjahr blühen, wie z.B. Schneeglöckchen
  • Farbige Gräser, wie Festuca oder Ophiopogon

Der Wildgarten

Wildgärten wollen mit ihrer Bepflanzung heimische Vögel, Insekten und kleine Wildtiere anlocken. Insektenhotels, Rückzugsorte für Igel, Vogelhäuschen und anderes sorgen dafür, dass die Tiere sich wohl fühlen und dem Gärtner dabei helfen, Schädlinge im Zaum zu halten. Mit der Auswahl an Pflanzen trägt man wesentlich dazu bei, dass die Tiere sich wohl fühlen und dass es immer etwas zu beobachten gibt. Ideale Pflanzen für den Wildgarten sind z.B.:

  • Rotdorn als Hecke oder Hochstamm
  • Sonnenblumen in Verbindung mit anderen Sommerschnittblumen
  • Lonicera als Kletterpflanze, gerne auch in Verbindung mit einer Kletterrose
  • Sedum als vordere Begrenzung von Blumenrabatten. Diese lassen sich gut mit Gräsern oder spät blühenden Pflanzen kombinieren
  • Buddleya, um Schmetterlinge anzulocken

 

Mediterraner Garten

Mediterrane Gärten können streng formal oder auch weniger formal sein und sie beziehen ihre Ausstrahlung von der Vegetation des trocken-heißen Klimas im Süden Frankreichs, Italiens oder Spaniens. Kieswege zwischen Triften von trockenheitstoleranten Pflanzen wie Lavendel, Oliven, Rosmarin und Wein kennzeichnen diesen Stil, bei dem aber viele Pflanzen im Winter, wenn es kalt und nass ist, einen Schutz benötigen. In einen mediterranen Garten passen z.B.:

  • Zypressen, die sich z.B. gut mit Rosmarin vertragen,
  • Rosmarin, der mit anderen mediterranen Kräutern kombiniert werden kann, wie z.B. Majoran
  • Lavendel
  • Zwergkiefern
  • Zistrosen
  • Im Sommer wird der mediterrane Garten mit Kübelpflanzen ergänzt

 


Der moderne Garten

Frische klare Linien sind ein wesentlicher Bestandteil des modernen Designs, das sowohl in kleinen als auch in großen Gärten genutzt werden kann. Wichtig ist auch ein geometrisches Layout, die bewusste Nutzung von Freiräumen und der Verzicht auf zu viele Dekorationselemente – ein Garten als perfekter Antipode zu einem hektischen Lebensstil: dynamisch zwar, aber sehr beruhigend. Zeitlose Materialien, wie Stein und Holz, in Verbindung mit Pflanzen, die zum Bestandteil der Architektur werden, wie Formschnitte und Blockpflanzungen, kennzeichnen diesen Stil. Pflanzen, die zum modernen Gartenstil passen sind:

  • Bambus, der auch gut mit großblättrigen Bäumen kombiniert werden kann, wie z.B. Ahorn 
  • Echinacea bringt Farbe in den Garten und eignet sich besonders gut für Staudenrabatten. Mit Echinacea, Gräsern und Salbei können regelrechte „Blumenflüsse“ gepflanzt werden.
  • Gräser, wie  Miscanthus 'Flamingo', Festuca glauca 'Blaufuchs' oder Luzula nivea
  • Euphorbien eignen sich, um interessante Strukturen in den Garten zu bringen. Schöne Sorten sind z.B. 'Euphorbia characias subsp. wulfenii 'John Tomlinson', Euphorbia griffithii 'Dixter' oder Euphorbia palustris. Diese lassen sich im Frühjahr auch sehr gut mit Tulpen kombinieren.

Der formale Garten

Formale Gärten sind oft durch eine geometrische Struktur rund um ein zentrales Element gekennzeichnet. Symmetrisch angelegte Staudenrabatten als Pfad, der zum Zentrum des Gartens führt, stellen ein wichtiges Gestaltungselement dar. Im formalen Garten glänzen besonders die folgenden Pflanzen:

  • Buchsbaum, der als interessanter Formschnitt die geometrische Struktur des Gartens aufgreifen kann. Dabei lässt er sich sehr gut mit allen Blütenstauden, besonders aber auch mit Rosen kombinieren;
  • Als Baum passen Linden sehr gut in den formalen Garten. Weitere Baumarten, die sich sehr gut für den formalen Garten eigenen, sind Zieräpfel oder die Ilexeiche (Quercus ilex).
  • Schneeball (Viburnum) ergänzt als Hecke mit weißen Blüten sehr schön den Charakter des formalen Gartens und lässt sich sehr gut mit Bodendeckerrosen oder Skimmien kombinieren
  • Hortensien stellen ebenfalls eine edle Ergänzung für den formalen Garten dar und sehen besonders gut aus, wenn mehrere zusammen stehen und ggf. durch eine kleine Hecke eingefasst werden. Auch in Kombination mit Hosta können Hortensien ihre Pracht entfalten.
  • Agapanthus als nicht zwingend winterharte Staude ist im Sommer sehr gut geeignet, um den formalen Garten als Kübelpflanze zu bereichern. Besonders schön wirken sie in Verbindung mit silberblättrigen Pflanzen, aber auch mit Pfingstrosen.

Landhausgarten

Überbordende Pflanzrabatten entlang von engen Pfaden, vielfältige Farben und duftende Blüten – das ist die Quintessenz des englischen Landhausstils. Ursprünglich waren Landhausgärten dazu gedacht, nahe am Haus Früchte, Gemüse und Blumen heranzuziehen, aber ihr romantischer Stil hat die Herzen vieler Menschen erobert und der Stil passt sich allen Gartenformen an. Das traditionelle rechteckige Layout des Landhausgartens wird durch Pflanzbeete aufgelockert. Damit sie aber ihren besonderen Flair entfalten können, benötigen Landhausgärten dennoch eine gewisse Disziplin in der Wiederholung von Farben und Pflanzen sowie kleine Hecken als grünen Rahmen. Zum Landhausgarten gehören die folgenden Pflanzen:

  • Fingerhut, gerne in Verbindung mit niedrigeren blühenden Bodendeckern, wie z.B. Geranien oder Alchemilla
  • Lavendel, der sich auch gut in Verbindung mit Rosmarin und Salbei macht,
  • Rittersporn als Hintergrund von Rabattenstauden über niedrigeren Pflanzen, wie Pfingstrosen oder Iris,
  • Als Strauch eignet sich der Gartenjasmin besonders für den Landhausgarten (Philadelphus). Besonders die kleineren oder mittleren Sorten (z.B. ‚Manteau d’Hermine“ oder ‚Belle Etoile‘) eignen sich für Staudenrabatten, in denen sie gut mit Penstemon und Veronica harmonieren.
  • Als Kletterpflanze bereichern Clematis den Landhausgarten.
  • Rosen gehören zwingend in den Landhausgarten.